Überraschende Weinerlebnisse in der Ägais – Kos ist mehr als die kleine Schwester von Rhodos
Honza Klein
Das Lied vom Griechischen Wein kennt vermutlich jeder. Und vermutlich jeder Weinkenner rümpft dabei mindestens heimlich die Nase. In der Tat ist der Rebensaft aus der Ägäis nicht eben hitverdächtig. Das gilt indes nur für die hierzulande angeboten Tropfen. Denn vieles wird nur in so geringen Mengen hergestellt, dass sich ein Export schlicht nicht lohnt. Wie etwa ein Besuch auf den Triantafyllopoulos Vineyards auf der Insel Kos beweist. Schon Hippokrates, der um 460 v.Chr. auf Kos geboren wurde, empfahl den Menschen Wein als eine Art Medizin. Später freilich wurde der Weinanbau vernachlässigt. Doch man besinnt sich wieder der Tradition. Chardonnay, Malagousia, Sauvignon blanc, Syrah, Merlot, Tempranillo, Grenache rouge, Asyrtiko, Vabernet und Athiri sind Rebsorten die nun wieder kultiviert werden. Weiß-, Rot- und Roséweine werden gekeltert. Doch wie gesagt. Nur gut 60.000 Flaschen im Jahr verlassen das Weingut, das wunderschön zwischen Bergen und Meer liegt. Ein schöner Garten nebst Pool laden zum Verweilen und ein Weinkeller zur Degustation. Noch ist das eher ein Geheimtipp.
Leben wir doch alle mit unserem Urteil oder besser Vorurteil über Retsina & Co. Übrigens auf Kos und den anderen Inseln der Ägais, etwa Rhodos gibt es noch viele weitere Weingüter. Das schöne auf Kos ist dabei, man ist immer wieder schnell in seinem Hotel. Die Insel ist überschaubar. Kos-Stadt ist von überall schnell zu erreichen ebenso wie alle anderen Sehenswürdigkeiten der Insel. Etwa mit einem Mietwagen. So das Pinienwäldchen Plaka, das den Beinamen Pfauenwald trägt oder eben das Heiligtum von Asklepion an dem der Eid des Hippokrates seinen Ursprung hat.