Die Rückkehr einer Berliner Tradition

Honza Klein

Jahrzehntelang war es eines der gesellschaftlichen Ereignisse in Berlin. Anfang Januar drängte sich die Prominenz im Wintergarten, Reichstag, den Festsälen am Zoo, dem ICC oder später der Staatsoper, wenn auf den Karten Berliner Presseball stand. Dann war es vorbei. Missmanagement war wohl der Hauptgrund. Nun ist er wieder da. Ein Ball wie er zu Berlin gehört. Und auch die Spielbank Berlin lieferte ihren Beitrag. Ein Roulettetisch war den gesamten Abend ebenso wie Black Jack dicht umlagert. Fast 2000 Gäste feierten diesen Ballabend im Hotel Maritim. Vielleicht ist die 1872 begonnene Tradition ja doch noch nicht zu Ende.

Schöne Kleider, schöne Frauen, Männer im Smoking, Champagner, Musik und Sehen und gesehen werden. All das gehört zu einer launigen Ballnacht. So auch beim Berliner Presseball.

Ganz unfallfrei verlief diese Premiere indes nicht. Schon zu Beginn gab es einiges Gegrummel. Da durften die Gäste die NUR eine Flanierte gekauft hatten nicht einmal den großen Ballsaal betreten.  Dabei fand dort die offizielle Eröffnung des Festes statt. Dabei versäumten die Ausgesperrten indes wenig. Ein Kinderchor ist wohl bei einem Presseball so nötig wie ein Elefant im… Na man weiß schon. Und dass der Chefredakteur der Zeitschrift Charlie Hebdo anwesend war, gab dem Ball doch immerhin einige Bedeutung.

Denn ansonsten waren Gäste mit Presseausweis doch eher in der absoluten Minderzahl. Aber dass der Chefredakteur dann fast eine Dreiviertelstunde reden musste, war dann doch etwas übertrieben. Und Ballveranstalter Melanie Simone und Mario Koss glänzten auch nicht gerade bei ihrem Eröffnungstanz. Aber gut. Beim nächsten Mal wird alles besser. Vielleicht auch die Auslosung der Tombola. Die geriet so zur Katastrophe, dass viele Gäste ihre Lose einfach wegwarfen, weil nur zwei Personen die Gewinne ausgaben und es eine unendliche Warteschlange gab. Aber ansonsten – Ein schöner Ballabend mit dem Potential wieder eine feste Größe im Berliner Ballkalender zu werden.